Rumclub Private Selection Ed. 54

 Dezent fruchtig an der Nase (helle Früchte), am Gaumen immer süßer und süffiger werdend. Man sollte sich von der anfänglichen Unscheinbarkeit nicht irreleiten lassen. Im Abgang rauchig-holzig. Nicht der Brecher wie die Nanny oder der Cudjoe, eher lieblicher und gefälliger und blind nicht als Ghanaer zu erkennen. Wirklich hervorzuheben ist die unglaublich gute Integration des Alkohols. Wollte dem Rum anfänglich keine 80 Punkte geben, aber war zum Glück geduldig genug, er wird immer ansprechender.

 Süß duftender Auftakt mit vanille, honig und Zitrusfrüchten. Am Gaumen erkennt man mit einem kleinen Punch sofort die Süße, die sich dann mit einem angenehmen Säurespiel in Frucht und Würze umwandeln. Abgang ist sehr angenehm, die 64% merkt man überhaupt nicht. Bin gespannt auf weitere ältere Abfüllungen aus Ghana. Vielen Dank fürs Sample

 Nach Nanny und Cudjoe mit Jamaika Einfluss diesmal ein "reiner" Rum aus Ghana. Schöne Zitrusfrüchte in der Nase, es wirkt relativ smooth. Am Gaumen fruchtig würzig, auch hier relativ entspannt und weit entfernt vom doch brachialen Nanny Blends. Schöne Abfüllung.

 Erste Nase sehr würzig. Erinnert mich direkt an einen Chai. Kurz in die Küche gegangen und am Chai gerochen. Ja. Da sind Ähnlichkeiten. Zimt, Kardamom, Nelke. Nach einer Weile gesellen sich etwas Limettenzeste und Zuckerrohraromen dazu. Mit mehr Zeit und Luft habe ich auch noch etwas wie Bleistiftspähne und evtl. Tonkabohne? Letztere hatte ich vor einer Weile bei einer Abfüllung aus Amburana Wood. Im Mund wird es direkt warm und augenblicklich setzt Speichelfluss ein. Das Gewürzfeuerwerk setzt sich fort und ich muss wieder an Chai denken. Der Alkohol ist wirklich gut eingebunden. Schmeckt nicht nach deutlich über 60% ABV. Blind hätte ich eher auf Anfang bis Mitte 50% getippt. Die „Verwandschaft“ zu einem (kurz) gereiften Agricole ist erkennbar aber es ist doch eine andere Welt. Der Abgang ist lang, würzig, trocken und etwas pfefferig. Zu den bisherigen Noten kommt nun noch eine Idee Anis oder etwas in der Art hinzu.

 Alkohol an der Nase nicht wahrnehmbar, dazu Vanille, Zuckerrohr/Grasig Agricole-mäßig, Apfel, Marille. Am Gaumen recht Sauer. Dort ist der Alkoholgehalt noch gut eingebunden aber spürbar. Rauchiger Abgang.

 In der Nase fruchtig und auch vergleichsweise würzig, der Alkohol sticht leicht. Am Gaumen ebenfalls fruchtig-würzig, für mich im Eindruck fast ein wenig wie eine Mischung aus Jamaika und Mhoba. Der Alkohol ist vergleichsweise gut eingebunden. Gefällt mir gut! Nur der Abgang ist angesichts des wohl eher jungen Alters recht kurz. Aber ich bin positiv überrascht, hatte nicht viel erwartet. Schöne Abfüllung, kann man durchaus mitnehmen.

 Die 64,3% ABV merkt man gar nicht. Nase Vanille, leicht grassig, Orange und Apfel. Im Mund sehr ähnlich. Etwas mehr Säure und trocken. Auch im Mund merkt man den Alkoholgehalt kaum. Gute Abfüllung.

 Rumclub mit seiner Edition 54 und soweit ich richtig gezählt habe mit dem 3.Ghana (nach Nanny und cudjoe). Auch wenn er Vergleich mit der nanny nicht ganz fair ist, aber nanny bleibt für mich das Maß der Dinge. Trotzdem ein leckeres Störchen, wenn auch im Abgang etwas Säure mitschwingt. Der Alkohol ist gut eingebunden, macht sich aber deutlich bemerkbar wenn der Sip zu groß ist. Ich wünsch mir wieder eine Nanny.

 Nase erstmal kaum Agricole-Charakter, dafür Holz und tropische Früchte; Zunge komplex, viel zu schmecken, starker Antritt, ähnlich wie Nase, kaum Agricole zu schmecken, schöne Süße, fruchtig, Holzwürze, langer fruchtiger Abgang, kann Wasser vertragen, öffnet sich dann noch mehr

 Meine Erwartungen zu einem Rum aus Zuckerrohrsaft waren eine andere. Mich hat die Fruchtigkeit und Süße sehr überrascht. Der Alkohol istsehr gut eingebunden und 64,3% sind nicht im Vordergrund.