Velier Hampden Single Cask (French Market) LROK 2019

Sorry dafür, aber mir taugt diese Abfüllung überhaupt nicht, hat mich sofort an den Habitation Velier Hampden LROK ex-sherry cask RX21809 erinnert. Den ich auch unterirdisch empfand. Irgendwie haben beide ziemlich viel Gemeinsamkeiten und beide finde ich echt nicht gut. Mittelmäßig aber überhaupt nicht mein Geschmack.

Sehr interessant. Fleischig, etwas Eukalyptus bzw. Rauch. Geht den Mittelweg zwischen TECA und Hampden. Gefällt mir ganz gut, aber blind hätte ich das nicht erkannt. Für eine ganze Flasche wäre das aber nichts. Alkohol sehr gut integriert

Kleine Reihenverkostung: RX22310 und RX21809 sind ungewöhnliche Hampdens mit stark vergorenem Obst und sauren Noten. Beide sehr ähnlich, doch der RX21809 sticht für mich mit besonders unangenehmen Eindrücken hervor. Der Rest des Samples wandert in den MaiTai

Hampden Tasting, Rum Nr. 3. Hatte mit typischen Hampden im Glas gerechnet und wurde eben schon vom RX9242 vollkommen (positiv) überrascht. Hier kommt die nächste positive Überraschung. Vom Hampden und funky Jamaica bleibt bei diesem Rum nicht viel übrig, bzw. wird dezent in den Hintergrund gedrängt. Dominant sind hier Rosinen, Schokolade und dunkle Früchte, insbesondere Sauerkirschen. Sehr süß mit viel Fasseinfluß. Der Alkohol ist sehr gut integriert. Sehr lecker, aber für mich etwas zu süß, um eine höhere Wertung rauszuschlagen.

In der Nase nicht besonders angenehm: Ist es Schwefel oder etwas anderes? Darunter eine leichte Fruchtigkeit. Am Gaumen eine Fruchtigkeit, die sich aber für meinen Geschmack mit dem Sherry beißt. Für mich überhaupt nicht harmonisch, sorry, das funktioniert für mich gar nicht. Jeder Hampden Pagos oder FRC HLCF mit Sherry Anteil funktioniert da für mich besser. Der Abgang ist ob des jungen Alters wenig überraschend quasi kaum vorhanden. Da hätte ich mich geärgert, wenn mir davon eine Flasche gekauft hätte. Sorry Hampden, für mich ist das überhaupt nicht gelungen.

Tropischen Noten, Ester. Geht eher Richtung Teca. Für einen Hampden sehr ungewöhnlich!

Die Nase beginnt mit viel Ester (der Lrok liegt zwischen 200 und 400g/hL Alkohol), mit gebratenem, leicht faschiertem Fleisch, das weniger abstoßend ist als sein Ausdruck in diesem Kommentar. Man schmeckt auch diese sehr reifen exotischen Früchte (gebratene Ananas), die mit berauschenden Blumen (Narzisse, Jasmin) vermischt sind. Der gekochte Wein trägt viel zu dieser Nase bei. Im Mund ist man immer noch von diesem Braten getroffen, aber der Alkohol ist trotz 60° auf dem Zähler sehr mild. Der Sherry verleiht diesem Saft viel Ausgewogenheit. Alles ist komplex und jeder Moment bringt eine Schicht verschiedener Aromen mit sich. Es gibt Fruchtigkeit (viel), Vanille und andere Gewürze wie Anis (viel). Es ist gourmandig und harmonisch. Der Abgang ist endlos mit Gewürzen und Estern.

Ein sehr ungewöhnlicher Hampden. Rote Früchte (vor allem Kirschen) durchdringen das Aroma und den Geschmack, natürlich gibt es klassische jamaikanische Ester, aber sie sind nur im Hintergrund. Schokolade kommt auch vor, ebenso wie Holz, und der Alkohol ist sehr gut integriert. Ich empfehle eine Kostprobe, Sie werden überrascht sein.