FRC Dutch Windmill Collection (The Kinderdijk)

Diesen Monat hat mich das Rum-Abo mit einer wirklich feinen Spezialität verwöhnt. Aus den Hallen der Flensburg Rum Company gab es den “FRC Dutch Windmill Collection Single Cask The Kinderdijk Windmills 8 Jahre”. Kurz zu Dekonstruktion dieses Namens-Ungetüms: Es handelt sich um einen 8 Jahre gereiften, in Fassstärke (52,2 %) abgefüllten Rum aus den Niederlanden, der Teil einer Reihe von Abfüllungen ist, die den typischen Windmühlen des Landes gewidmet sind. In diesem Fall ist die Kinderdijk-Windmühle der Pate der Abfüllung. Leider gibt es ein wenig konkurrierende Angaben dazu, wie die Reifung erfolgte, aber einig sind sich alle dabei, dass der Rum ganz oder in Teilen in Oloroso-Sherry-Fässern lagerte. Vielversprechende Eckdaten, aber wie macht er sich denn nun im Glas? Vor allem die offenbar vollständige kontinentale Reifung in maritimer Umgebung ist ungewöhnlich und macht Lust auf Meer…ähem ich meine mehr ;-) Schon an der Nase gibt sich der Rum erwachsen und stimmig. Vorrangig ist hier der Fasseinfluss von Vanille- und Holznoten präsent, aber durch den Sherryeinfluss mischen sich auch schon hier leichte Fruchtnoten von Pflaumen und anderem reifem Steinobst mit dazu. Natürlich ist auch der Alkohol präsent, aber gut eingebunden und nicht brennend. Wirklich toller erster Eindruck. Auf der Zunge setzt sich das fort: Der Alkohol ist hervorragend eingebunden und brennt auch bei längerem Aufenthalt auf der Zunge kaum. Man hat dadurch genug Zeit, die Aromen nach und nach genießen zu können. Neben den bekannten Holz- und Vanille noten sind auch hier wieder für mich vor allem Aromen von Pflaumen und sehr reifen Aprikosen zu schmecken. Der Oloroso-Einfluss macht sich hier offenbar sehr gut bemerkbar. Eine schöne Abwechslung zu den in den letzten Jahren inflationär aufkommenden PX-Sherry-Rums. Diese finde ich zwar auch toll, aber etwas Abwechslung ist stets willkommen im Glas. Alles in allem ist der Rum für mich ein echtes Highlight. Eine aromatisch interessante und wirklich leckere Einzelfassabfüllung ohne Zusätze in Fassstärke für ~65 EUR ist ein echtes Brett im aktuellen Rum-Umfeld.

Ein industriell gefertigtes Karamellbonbon. Es ist wirklich nicht mein Geschmack, es ekelt mich in der Nase und im Mund kein großer Fan.

For me, clearly the strongest of the three current Windmill bottlings. As if you put your nose in a bag of butterscotch candies (86 points) and lick with your tongue at liquid, still warm caramel (82 points). Really extraordinary in its uniqueness, how do you get something like that without additives!?very high recognition value.

Diese Sherry- oder Olorosso-Finishs sind einfach nicht mein Ding. Ich finde, dass sie immer mit einer eher unangenehmen bitteren Note enden. Schade, denn die Espresso-Noten im Abgang dieses Rums hätten für die Bitterkeit ausgereicht :) Edit: Eindruck hat sich bei der zweiten Verkostung nicht bestätigt. Es ist eher gourmandig und karamellig. Die Vernunft ist da, erscheint mir aber weniger bitter. Und schließlich hat es mir ziemlich gut geschmeckt.

Schöne lecker süße Nase, die auch auf dem Gaumen überzeugen kann. Gefällt mir echt gut. Ich bin einfach ein Fan von FRC, die oft etwas veröffentlichen, was sonst keiner macht. Auch wenn nicht jede Abfüllung komplett überzeugt, mag ich die Philosophie.

Mit Abstand das beste dieses Trios. Dies bekommt wirklich Foursquare in einem Weinfass Vibes. Nicht großartig, aber deutlich besser als der Rest. Mich stört das überhaupt nicht. Aber leider ist es nicht wirklich aufregend. Plus: foursquare die das besser ;)

Sehr sehr spannend. Wie ist es möglich, eine solch phänomenale Karamellnote in einen Rum zu bringen ? Von der Aromatik das schönste Oloroso-Finish, das mir je begegnet ist. Karamellbonbons, Toffee und sehr cremig. Ich bin gegeistert. Der Alkohol ist leider nicht so gut integriert und brennt ein wenig auf der Zunge. Sonst hätte ich eine etwas höhere Punktzahl vergeben. Dennoch ist dieser Rum ein Muss für alle Fans von Oloroso-Reifungen. Eine wirklich tolle Erfahrung und der Preis ist völlig in Ordnung.

Der erste der drei Windmühlen. Schon etwas besonderes, ein niederländischer Rum. Mal sehen, ob das Oloroso-finish zu viel ist… Nase: zu Beginn sticht der Alkohol etwas, dahinter kommt er aber würzig-fruchtig und leicht holzig. Neben einer deutlichen Vanille und und Toffee-Note finde ich getrocknete und leicht geschwefelte Aprikose, Traube und süß-saure Passionsfrucht. Das Sherry-Fass bringt eine leicht rauchig Note mit sich, die aber nicht zu viel ist. Etwas zu viel Toffee und Vanille. 7,7 Gaumen: hier ist das Sherry-finish schon deutlicher zu schmecken. Wirkt süß-würzig-holzig, leicht pfeffrig, etwas bitter und fein rauchig. Getrocknete Aprikose und Kirsche bringen etwas Frucht hinein. Hinten heraus etwas süßer werdend, leicht kandiert. Mit etwas zu süß mit etwas zu viel Sherry, aber noch ok. 7,5

Angenehm zu trinken, am Gaumen reichlich Toffee, dazu etwas Vanille, Eichenholz und Milchsüsse. Geradliniges Profil, das rund und gefällig daherkommt.

Taste rather featureless, some wood, nut, caramel.

Ich finde es cremig und cremig, aber eher scharf und nicht sehr kohärent